Die Motorblöcke aus Magnesium sind in der Hauptlagergasse oftmals so stark verzogen, dass sich die Kurbelwelle nach dem Zusammenbau nur noch mit großer Kraft drehen ließe. Eine Wiederinbetriebnahme eines solchen Motors würde in dem Fall zu starkem Lagerverschleiß und kurzfristigem Lagerschaden führen.
Erschwerend hinzu kommt, dass Magnesium nach 40 - 50 Jahren Betriebsdauer derart mürbe geworden ist, dass die Standards die früher an ein neues Motorgehäuse gestellt werden konnten, heute einfach nicht mehr gelten.
Meistens reicht schon eine provisorische Überprüfung der Hauptlagergasse mittels eines Haarlineals um den Verzug festzustellen. Ein solches Motorgehäuse durch fluchtendes Aufspindeln der Hauptlagergasse instandzusetzen, schafft durch das Alter des Materials zwar kurzfristige Abhilfe.
Derartiger Verschleiß und Verzug tritt aber auch bei Motorgehäusen aus Aluminium auf.
Eine langfristige und dauerhafte Lösung ist jedoch das Versteifen der Hauptlagergasse durch Passstifte an jeder einzelnen Hauptlagerstelle. Diese, durch die recht hohe Anforderung an Bearbeitungspräzision aufwändige Bearbeitung, erzeugt aber eine solch steife Hauptlagergasse, dass sich dies sogar durch die verringerte Reibung im Kurbeltrieb in erhöhter Motorleistung niederschlägt.
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist neben höherem Öldruck auch eine größere Haltbarkeit und geringerer Verschleiß von Kurbelwelle, Hauptlagern und Motorgehäuse.
Danach erfolgt das Spindeln des Motorgehäuses auf das nächste Übermaß (jeweils +0,25 mm), einhergehend mit der Verwendung von Hauptlagern im nächsten Übermaß.