Die einzigen beiden Stellen, an denen die beiden Motorgehäusehälften des Porsche 911 gegeneinander zentriert sind, befinden sich am Hauptlager 1 (am Schwungrad) und am Hauptlager 8 (an der Riemenscheibe).
Völlig ausreichend ist dies bei Serienmotoren, die mit Aluminiumgehäusen ausgerüstet sind.
Die weicheren Motorblöcke aus Magnesium hingegen sind in der Hauptlagergasse oftmals so stark verzogen, dass sich die Kurbelwelle nach dem Zusammenbau nur noch mit großer Kraft drehen ließe. Eine Wiederinbetriebnahme eines solchen Motors würde in dem Fall zu starkem Lagerverschleiß und kurzfristigem Lagerschaden führen.
Erschwerend hinzu kommt, dass Magnesium nach 40 - 50 Jahren Betriebsdauer derart mürbe geworden ist, dass die Standards die früher an ein neues Motorgehäuse gestellt werden konnten, heute einfach nicht mehr gelten.
Meistens reicht schon eine provisorische Überprüfung der Hauptlagergasse mittels eines Haarlineals um den Verzug festzustellen. Ein solches Motorgehäuse durch fluchtendes Aufspindeln der Hauptlagergasse instandzusetzen, schafft durch das Alter des Materials nur kurzfristige Abhilfe.
Eine langfristige und dauerhafte Lösung ist das Versteifen der Hauptlagergasse durch Passstifte an jeder einzelnen Hauptlagerstelle.
Diese, durch die recht hohe Anforderung an die Bearbeitungspräzision aufwändige Bearbeitung, erzeugt aber eine solch steife Hauptlagergasse, dass sich dies sogar durch die verringerte Reibung im Kurbeltrieb in erhöhter Motorleistung niederschlägt.
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist neben höherem Öldruck auch eine größere Haltbarkeit und geringerer Verschleiß von Kurbelwelle, Hauptlagern und Motorgehäuse.
Achtung: Zwingend erforderlich ist nach dieser Bearbeitung ein Spindeln des Motorgehäuses auf das nächste Übermaß (jeweils +0,25 mm), einhergehend mit der Verwendung von Hauptlagern im nächsten Übermaß.